Elektroauto VW e-Up im Dauertest: Überzeugende Sparlösung

Wie hat sich der VW e-Up in zwei Jahren Alltag bewährt? Nicht frei von kleinen Fehlern, insgesamt aber mehr als nur ordentlich. Er ist sparsam und zuverlässig

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(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Christian Lorenz
Inhaltsverzeichnis

Als Nebeneffekt einer Erbschaft bekam ich einen 20 Jahre alten BMW 320i Automatik aus der Baureihe E46 in die Finger. Er fährt unverändert toll, signalisierte mir aber durch gehäufte Wehwehchen und saftige Tankrechnungen, dass mein Fahrprofil ihm nicht passte. 90 Prozent waren Kurz- und Ultrakurzstrecken in der Stadt, um meine über 80 Jahre alte Mutter zum Einkaufen oder zum Arzt zu fahren. Das führte bei dem schönen Sechszylinder zu hohem Verschleiß und Verbräuchen jenseits der 16 Liter auf 100 km. So ging das nicht weiter. Deshalb entschied ich mich für einen Elektrokleinwagen. Er sollte klein und praktisch sein. Meine Mutter sollte möglichst gut ein- und aussteigen können. Was ich trotzdem auf keinen Fall wollte, war ein SUV.

Einen weiteren Anlass, sich einen Elektrozweitwagen zuzulegen, bot der damalige Umweltbonus von insgesamt 9000 Euro. Also konfigurierte ich mir einen schönen i3 und ging zum BMW-Händler. Obwohl mich meine Kollegen Flo und allen voran Martin fast schon beschwörten, mir das mit dem i3 nochmal zu überlegen, der hässliches Design mit veralteter Technik für einen sehr hohen Preis liefere. Besonders unsympathisch war mir aber die Aussage des BMW-Verkäufers, mir das Auto auf alle Fälle verleasen zu wollen. Er würde ihn mir nur "unter Protest" tatsächlich verkaufen. Mir ging es aber gerade um einen positiven Effekt für die Umwelt, der mit elektrischen Leasing-Fahrzeugen, die alle paar Jahre erneuert werden, in meinen Augen minimiert wird. Schließlich haben Elektrofahrzeuge den Nachteil höherer Schadstoffemissionen bei der Produktion. Wenn ich jetzt als Leasingkunde regelmäßig auf neue Elektrofahrzeuge umsteige, dann kann ich gleich weiter meinen alten Verbrenner fahren - der Nutzen für die Umwelt ist unter Umständen dann reduziert. Diese Dinge gingen mir durch den Kopf als ein Seat Mii electric unseren Testwagenfuhrpark erweiterte und mir die Augen öffnete. Bislang hatte ich über den e-Up und seine Derivate von Seat und Skoda gar nicht nachgedacht. Sie waren mir in meinen Vorurteilen als zu klein und zu wenig attraktiv erschienen.

Der VW e-Up in Vollausstattung kostete mich 2021 zur Hochzeit der E-Auto-Förderung inkl. Händlerrabatt 18.000 Euro. Zum Schluss waren es nach Abzug der Subventionierung für das vergleichbar ausgestattete Auto mehr als 23.000 Euro.

(Bild: Florian Pillau)

Erstaunt stellte ich fest, wie gut mir die kleine Kiste passte. Fahrverhalten und Raumausnutzung überzeugten mich sofort. Der etwas frugale Materialeinsatz im Innenraum störte mich weit weniger als gedacht. Klar, das Interieur erinnert in Optik und Haptik ein wenig an ein Playmobilauto, aber da gibt es Schlimmeres. Das Dreifache an Geld für einen i3 auszugeben, erschien mir jedenfalls sehr, sehr schnell als komplett hirnrissig. Einziges schwaches Argument für den BMW i3 war seine sofortige Verfügbarkeit, während ich auf den e-Up mindestens ein Jahr warten musste. Aber ich hatte ja weiterhin meinen E46 und konnte die lange Wartezeit verschmerzen. Für den VW als das Up-Original entschied ich mich sowohl deshalb, weil er in meinen Augen noch schnittiger dasteht als seine billigeren Abarten. Aber eigentlich war es insofern keine Entscheidung, als eigentlich nur der e-Up verfügbar und konfigurierbar war.

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