Einmal BadTrans-Mail löschen -- macht 50 Euro

Eine Software-Firma verlangt 50 Euro "Kostenerstattung" von Absendern des BadTransII-Wurms.

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Von
  • Holger Bleich

Bisher verdienen hauptsächlich Hersteller von Antiviren-Software an der Beseitigung der Schädlinge. Nun will auch ein Website-Betreiber vom aktuell grassierenden BadTransII-Wurm profitieren: Die Firma HeimSoft sendet Rechnungen an unbedarfte Computeranwender, deren Outlook Express den Wurm ohne ihr Zutun an HeimSoft verschickte. 50 Euro verlangt die Firma für entstandene "Kosten für Virusbeseitigung/Virussschutz", zahlbar binnen 14 Tagen. Nur dann sehe man "von einer strafrechtlichen Verfolgung ab".

Im Gespräch mit heise online bestätigte Firmeninhaber Andreas Heim, dass er bisher zwei Rechnungen dieser Art per Mail verschickt habe. Auf die Frage, wie die Leistung genau aussah, für die er 50 Euro verlangte, sagte er: "Ich musste die E-Mails kontrollieren und löschen." In einem Fall habe er die Mail versehentlich geöffnet und sein Mailserver sei von BadTransII befallen worden. Die Vorfälle hätten am vergangenen Montag und Dienstag stattgefunden. Zu diesem Zeitpunkt dürften sorgsame Systemadministratoren allerdings längst mit den Eigenarten von BadTransII vertraut gewesen sein.

Rechtsexperten halten eine strafrechtliche Verfolgung in solchen Fällen für wenig aussichtsreich. Die Software-Firma müsste den Privatnutzern einen Vorsatz nachweisen. Meist wissen diese aber nicht, dass ihr Mailprogramm den Virus versendet. Bisher ist die Rechtslage mangels veröffentlichten vergleichbaren Urteilen unklar. (hob)