Sport-Streaming: DAZN erhöht schon wieder die Preise​

Wegen der Preiserhöhung des vergangenen Sommers bekommt der Streamingdienst Ärger mit Verbraucherschützern – und langt direkt noch einmal hin.

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(Bild: Motortion Films/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Der Streamingdienst DAZN ändert zum Jahresbeginn seine Abo-Angebote und erhöht dabei erneut die Preise. Für das volle Programm im Abonnement "DAZN Unlimited" berechnet der Anbieter seinen Neukunden ab sofort 40 Euro pro Monat, im Jahresabo mit zwölf Monaten Laufzeit sind es 30 Euro monatlich. Bisher war das gesamte Angebot für 30 Euro monatlich oder 25 Euro im Jahresabo zu haben. Die neuen Abonnements "DAZN Standard" und "DAZN World" umfassen jeweils nur Teile des Programms.

Im "Standard"-Angebot sind die europäischen Fußballligen Bundesliga, Serie A, La Liga und Ligue 1 sowie die Uefa Champions League (Frauen und Männer) und Nations League enthalten. Dazu kommen die US-Sportarten Football (NFL) und Basketball (NBA) sowie UFC und Boxen. "DAZN Standard" kostet als monatlich kündbares Abo 30 Euro pro Monat, im Jahresabo 25 Euro.

Das Abonnement "DAZN World" enthält die nationalen Fußball-Pokalwettbewerbe aus England, Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden und der Türkei sowie die niederländische Eredivisie, die portugiesische Primeira Liga und die englische dritte Liga. Die Champions League der Frauen ist ebenso enthalten wie die Frauenligen aus Spanien und Frankreich. "DAZN World" kostet monatlich 10 Euro, ein vergünstigtes Jahresabo bietet DAZN für dieses Paket nicht an.

"DAZN Unlimited" umfasst beide Abos "DAZN Standard" und "DAZN World". Zwei parallele Streams, die es bisher für alle Kunden gab, erlaubt der Anbieter jetzt nur noch im teuren "Unlimited"-Abo. Damit will DAZN offenbar dagegen vorgehen, dass sich Nutzer ein Abonnement teilen.

Die neuen Preise gelten nach Unternehmensangaben nicht für Bestandskunden, solange die ein laufendes Abo zu den alten Konditionen haben. "Derzeit planen wir keine Änderungen für Bestandskunden", betont das Unternehmen in einer FAQ auf der Website. Erst im vergangenen Jahr hatte DAZN die Preise massiv erhöht, die Bestandskunden aber zunächst geschont. Im Sommer 2022 waren dann auch sie dran. Auch deshalb dürften die Angesprochenen das Wort "derzeit" mit Skepsis zur Kenntnis nehmen.

Unterdessen gehen Verbraucherschützer gegen die Preiserhöhungen des vergangenen Jahres vor Gericht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bereitet eine Musterfeststellungsklage gegen DAZN vor und sucht dafür aktuell nach Betroffenen. Die Verbraucherschützer argumentieren, die Preiserhöhung für Bestandskunden sei ohne deren ausdrückliche Einwilligung rechtlich nicht zulässig gewesen. Das Unternehmen widerspricht und ist "nach wie vor davon überzeugt, dass seine AGB mit dem geltenden Recht in Einklang stehen", erklärte ein Sprecher.

(vbr)