Pachtvertrag für 50 Jahre: Weltraumbahnhof in Schottland hat Betreiber

Schon in einem Jahr soll erstmals eine Rakete von Nordschottland aus ins All fliegen. Das Start-up Orbex will den "Sutherland Spaceport" errichten.

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So soll der kleine Weltraumbahnhof einmal aussehen.

(Bild: Orbex)

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Das schottische Raketen-Startup Orbex wird den ersten Weltraumbahnhof in Großbritannien bauen und betreiben. Dafür habe man einen Unterpachtvertrag über 50 Jahre mit der zuständigen Wirtschaftsförderungsgesellschaft HIE abgeschlossen, die das Anwesen im Norden Schottlands selbst gepachtet hat. Orbex will auf dem 40.000 m² großen Gelände seinen "Heimatweltraumbahnhof" errichten und von dort bis zu 12 Raketen pro Jahr ins All schießen. Sie sollen Satelliten in niedrige Erdumlaufbahnen befördern. In den ersten drei Jahren erwartet Orbex private Investitionen in Höhe von rund 23 Millionen Euro, die erste Rakete soll bereits Ende 2023 abheben. Der für ein halbes Jahrhundert geltende Pachtvertrag umfasst demnach eine Option über eine Verlängerung um 25 Jahre.

Die Pläne für den Weltraumbahnhof in der schottischen Grafschaft Sutherland werden seit Jahren vorangetrieben. Er soll auf der Halbinsel A' Mhòine entstehen. Großbritannien erhofft sich von der Einrichtung einen Anteil am Markt für Satellitenstarts. Es wäre der erste Weltraumbahnhof in Europa. Bislang befinden sich die wichtigsten Weltraumbahnhöfe möglichst nahe am Äquator, damit dort startende Raketen den Schwung der Erddrehung möglichst optimal mitnehmen können.

Die Pläne für den Standort in Sutherland sind zwar am weitesten gediehen, es sind aber nicht die einzigen. Der dänische Milliardär Anders Povlsen, der in dem Gebiet über umfangreichen Landbesitz verfügt, hat etwa auf den nicht allzu weit entfernten Shetland-Inseln in einen anderen investiert. Eine Beschwerde von ihm gegen die Pläne für den "Sutherland Spaceport" war vor einem Jahr vor Gericht gescheitert.

Orbex hat seinen Sitz in Forres, etwas weiter südlich in Schottland. Das Unternehmen entwickelt die eigene Rakete namens Prime, bislang hat die aber noch nicht abgehoben. Die Rakete soll unter anderem besonders umweltfreundlich sein, verspricht das Unternehmen. Auf dem Gelände auf A' Mhòine sollen etwa 40 Arbeitsplätze entstehen, schreibt die HIE noch.

(mho)