Vier Unfälle mit Fußgängern: Voruntersuchung zu Robotaxis von Cruise eingeleitet

Nach mehreren Vorfällen, in denen autonome Taxis von Cruise Fußgänger angefahren haben, läuft jetzt eine vorläufige Untersuchung der zuständigen US-Behörde.

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Leerese Cruise-Taxi auf der Straße

(Bild: Cruise)

Lesezeit: 3 Min.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat eine Voruntersuchung zur Frage eingeleitet, ob die autonomen Taxis von Cruise in San Francisco zu nahe an Menschen heranfahren. Das teilte die National Highway Traffic Safety Administration mit und ergänzte, dass zu zwei Vorfällen Meldungen eingegangen seien. Darüber hinaus habe man für zwei weitere Fälle Videomaterial auf öffentlich zugänglichen Internetseiten gefunden, insgesamt geht es also um vier Vorfälle. Dabei wurden demnach mindestens zwei Personen verletzt. Das Ausmaß des Problems und mögliche Sicherheitsrisiken sollen jetzt untersucht werden, schreibt die Behörde.

Laut den eingegangenen Unfallmeldungen geht es in einem Fall um ein Cruise-Taxi, das an einer roten Ampel gewartet hat. Nachdem die auf Grün umgeschaltet wurde, habe sich das Fahrzeug in Bewegung gesetzt, als eine Person die Straße betreten hat. Die wurde demnach von einem weiteren Fahrzeug gestreift und vor das autonome Taxi gestoßen. Trotz einer aggressiven Bremsung habe das nicht anhalten können, die Person musste ins Krankenhaus. In dem Bericht steht nicht, dass die angefahrene Frau schwer verletzt und unter dem Fahrzeug eingeklemmt worden war. Sie musste von Rettungskräften mit Spezialwerkzeugen befreit werden.

Im zweiten Fall habe ein Cruise-Taxi ebenfalls an einer Ampel gewartet. Als die auf Grün gewechselt hat, sei das Auto langsam losgefahren, woraufhin eine Person vom Bürgersteig auf die Straße getreten sei. Die sei mit etwa 2 km/h angefahren worden. Am Taxi habe es keine Schäden gegeben, die Person sei mit einem Krankenwagen abgeholt worden. Ereignet hat sich das bereits am 26. August. Zu dem dritten und vierten jetzt untersuchten Vorfall gibt es von der NHTSA keine weiteren Informationen.

Cruise ist neben Waymo eines von zwei Unternehmen, die für Fahrten mit autonomen Taxis in San Francisco Geld nehmen dürfen. Das war ihnen trotz heftiger Kritik aus der Stadt von der zuständigen Behörde des Bundesstaats Kalifornien erlaubt worden. Vor allem auch die Feuerwehr der Stadt hatte Widerspruch eingelegt und auf die vielen Vorfälle verwiesen, in denen die autonomen Taxis Ersthelfer und -helferinnen behindert hätten. Nachdem noch ein paar Tage später ein Feuerwehrfahrzeug mit einem autonomen Taxi von Cruise kollidiert war, musste die US-Firma die Zahl ihrer Robotaxis von 400 auf 200 halbieren. Anfang September haben zwei autonome Cruise-Taxis dann einem Notarztwagen den Weg versperrt und damit angeblich dazu beigetragen, dass eine schwer verletzte Person verstorben ist.

(mho)