Fake-Jobs: Einstellungen bei Google, Meta und Co sollen grundlos gewesen sein

Damit die Konkurrenz sie nicht bekommt, sollen Google, Meta und Tech-Unternehmen sich gegenseitig Mitarbeiter weggekauft haben – die gar nichts zu tun hatten.

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Kumamoto,,Japan,-,May,29,2020,:,Gafam,Apps,On

(Bild: Koshiro K / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Dass in den vergangenen Jahren enorm viele Mitarbeiter bei den großen Tech-Unternehmen eingestellt wurden, ließ viele Beobachter bereits Böses vermuten: Ging es dabei etwa weniger um dringend zu besetzende Arbeitsplätze, sondern mehr darum, gute Kräfte vom Markt zu fischen, damit sie nicht anderswo anheuern können? Nun wirft auch ein Investor der Branche den Unternehmen "over-hiring", also zu viele Einstellungen, vor.

Keith Rabois gehörte zu den frühen Investoren bei Paypal, LinkedIn und Square. Vor allem Meta und Google und die Big-Tech hätten Fake-Jobs besetzt und massenhaft eingestellt, sagte er nun laut dem Business Insider bei einer Veranstaltung aus dem Bankenbereich. Dass es zu den Stellenstreichungen kommt, die Tausende Menschen betreffen, sei überfällig gewesen. Viele Mitarbeiter hätten schlicht gar keine echten Aufgaben und täten nichts. Das passt zu einem im vergangenen Herbst viral gegangenem Video, in dem eine Meta-Produktmanagerin bei Tiktok postete, wie ihr Leben ausschaut: Journaling, Workout, gut aussehen und mit Kaffee auf der Terasse arbeiten. So kann man die wenigen Sekunden zusammenfassen, die den meisten Zuschauern eher grotesk erscheinen dürften.

Auch Marc Andreessen von Andreessen Horowitz hat bereits über eine "Laptop Klasse" gelästert: "Die guten großen Unternehmen sind überfüllt mal zwei. Die schlechten großen Unternehmen sind vierfach überfüllt." Doch das ändert sich bereits. Tausende Menschen haben bereits ihre Jobs verloren, insgesamt sollen es etwa 160.000 Stellen sein, die gestrichen wurden. Ob es dabei aber immer diejenigen trifft, die vor allem auf Dachterassen abhängen, ist zumindest offen. Rabois erwartet einen Wechsel im Kurs: Weg vom Wachstum um jeden Preis, hin zu einem Ansatz, bei dem Mitarbeiter Umsatz generieren müssen.

Ähnlich klingt auch Meta-Chef Mark Zuckerberg, der das "Jahr der Effizienz" ausgerufen hat und dabei explizit betonte, Projekt würden nun schneller eingestampft, wenn sie nicht schnell genug den erwünschten Erfolg bringen. Zudem soll das mittlere Management zusammengestrichen werden. In Gerüchten heißt es, man baue bei Meta darauf, dass Mitarbeiter freiwillig kündigen, wenn sich ihre bisherige Arbeit verändert.

Derzeit wird eine weitere Kündigungswelle erwartet. Microsoft hat aktuell ein Team entlassen, das sich um die Ethik vom Einsatz Künstlicher Intelligenz kümmern soll. Und das bei gleichzeitigen Milliarden-Investitionen in OpenAI und KI-Techniken. Im Falle von Google als ehemaligen Arbeitgeber schließen sich sogenannte Xoogler zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. Die Bezeichnung gilt für alle ehemaligen Mitarbeiter, nicht erst seit der aktuellen Kündigungswelle.

(emw)